Hieran schließen wir die Anweisung zur Herstellung eines Wandkorbes, und bringen diesen Gegenstand deshalb erst jetzt, weil hier mehrere schwierige Manipulationen zusammen auftreten. Es ist zwar nicht mehr sehr beliebt, Wandkörbe an die Wand zu hängen, und man bringt sie da, wo sie ja noch vorkommen, an einen Ort, der nicht so sehr in die Augen fällt. Zweckmäßig ist es daher, dieselben gleich für einen Stubenwinkel zu bauen, wo sie als Behälter für Staubtücher u. dergl. sehr nützlich sein können, um so mehr, wenn man sie in der Weise anlegt, dass sie sich der Architektur und Dekoration der Stube anbequemen.
Als Bodenfläche wird ein rechtwinkeliges Stück Pappe geschnitten, dessen Schenkel 2 Decimeter lang sind (Abb. A). Die beiden Enden der Schenkel werden durch einen Viertelkreisbogen verbunden, derselbe in fünf gleiche Teile verteilt, und diese geradlinig geschnitten. Die Seitenwände b (Abb. A und B) werden in Decimeterhöhe geschnitten und dürfen nur 19 Centimeter lang sein, so dass der Boden a (siehe den Querschnitt Abb. B) ein Stück über die Seitenwände b hervorsteht. Es werden nun von derselben Höhe die fünf Vorderwände zugeschnitten, und die Breite derselben dadurch ermittelt, dass man von den Punkten in Abb. A nach dem rechten Winkel zu Linien zieht, auf diesen Linien von den Endpunkten aus 2 Centimeter auf den Linien hineinmisst und die Punkte durch die Linie b (Abb A) verbindet. Zweckmäßig handelt man übrigens, wenn man diese Vorderwände gar nicht abschneidet, sondern zusammen lässt und an ihren Ecken nur ritzt. Hierauf verbindet man sie mit den beiden hinteren Seitenwänden b2 (Abb. E) mittels Leimpapier und setzt dieselben auf dem Boden auf, indem die unteren Pappenkanten mit Leim bestrichen werden. Sollten sie nicht recht halten, so wird mit Leimpapier nachgeholfen.
Ist der Korb soweit fertig, so werden nun in der Breite der fünf vorderen Seitenwände 2 Milimeter oder noch stärkere Pappstücken c (B) geschnitten, man gibt denselben die Höhe von 15 Milimeter und klebt sie am unteren Teile der vorderen Seitenwand c (B) a.
Die obere Kante dieser Pappstücken und der hervorragende Rand des Bodens a dienen nun dazu, um die Hohlkehle anzubringen, welche aus Karton in der Weise herzustellen ist, dass man deren fünf schneidet, so lang als die fünf Seiten am Boden breit sind. Die Breite der Hohlkehle richtet sich nach der Krümmung, welche man jeder geben will. Zu diesem Behufe muss man erst Maß nehmen, indem man unten bei a ( Abb B) ansetzt und nach dem Pappstücke c oben biegt. Man bricht sich nun auf dem Maße eine Zeichen, biegt den Streifen wieder gerade und schneidet diese fünf Teile zu den Hohlkehlen nach diesem Maße zu. Da nun die Vorderwände b schmäler sind als die vorderen Seitenteile des Bodens, so müssen nun auch diese Stücke zur Hohlkehle immer nach oben schmäler als unten sein. (Abb. C). Nicht nur, dass man sie daher an den Seiten schräg schneidet, sonden sie müssen auch ausgerundet werden, und zwar in demselben Bogen, als die Hohlkehle gekrümmt ist. Die Ränder werden mit starkem Leim angestrichen, zuerst an den Boden angesetzt und hierauf an den oberen Rand des Pappstückes c (Abb B).
Oberhalb der Hohlkehle d kommt nun ein Wulst oder ein Stab e (Abbildung B) zu liegen, welcher dazu hergestellt wird, dass man über einen Bleistift oder sonst einen runden Gegenstand nach Art der Pennale Papierhülsen wickelt, von der Länge der Seitenwand b. Die Stärke derselben beträgt 5-10 mm. Wenn diese Hülsen recht gut trocken sind, werden sie mit einem scharfen Messer so zugeschnitten, dass sie an ihren Ecken bei dem Aufkleben dicht aneinander schließen, wozu ein schräger Schnitt erforderlich ist. Eine gleiche Wulst wird an den vorderen Seitenwänden bei f (Abbildung B. und E.) angebracht, doch muss dieselbe so gemacht werden, dass man einem Stück Kartonpapier der Länge nach zwei Brüche a (Abbildung B.) gibt, die so weit auseinander stehen, das man einen Bogen b, der die Dimension der Wulst haben soll, biegen und auf dem geraden Teil bei c übereinander kleben kann. Diese fünf Teile oder Wülste werden zuerst schräg geschnitten, damit sie gut zusammenstoßen und dann mit ihrem flach zusammengeklebten Seiten bei f (Abbildung B. und E.) befestigt.
Nachdem der Wandkorb in der Weise zusammengesetzt ist, kann man mit dem Überziehen beginnen. Man wird dazu ein Papier, das der Farbe des Zimmers entspricht, und zwar so, dass die Hohlkehle und die Wülste vielleicht in derselben Farbe gehalten werden, wie das Gesims an der Decke oder am Ofen, während die glatten Felder eine der Tapeten entsprechende Farbe erhalten, selbstverständlich aber nicht das Muster der Tapete selbst.
Zuerst werden also die beiden Wülste e und f überzogen, darauf die Hohlkehle d, und zwar stückweise, damit die Ecken recht genau aufeinander stoßen, und ohne dass man sieht, wo das Papier zusammengesetzt wurde. Hierauf kommen die glatten Seitenflächen, welche in der Mitte wieder mit Feldern versehen werden können, die sich von der Grundfarbe abheben. Darauf wird zum Ausfüttern des Innerenraumes ein entsprechendes Papier gewählt, und an den beiden Enden Ringe mittels Band zu befestigt, das von innen und außen ein Loch gestoßen wird, um die Enden des Bandes hindurchstecken und außen befestigen zu können. Endlich wird noch der Boden und die hintere Seitenwand von außen überzogen, und der Korb mittels Schnur an einem Nagel an der Wand befestigt.
Das Äußere dieses Wandkorbes trägt den Charakter einer Steinarbeit. Dieselbe macht, wenn sie einigermaßen gelungen, einen sehr guten Eindruck.