In Schlaf- und Arbeitszimmern, selbst im Wohnzimmer hat man gern Kasten an der Wand hängen, um darin allerlei Sachen, Zettel und dergleichen zu bergen. Man kann sie einfach, aber auch sehr elegant herstellen. Eine der einfachen Formen gibt Abbildung unten.
Statt als Netz können die Teile auch einzeln aufgezeichnet werden.
Starke Pappe. Die punktierten Linien sind wie gewöhnlich nach hinten zu brechen. Alle Ränder (nach Belieben auch die Kanten, die dann gleich mit dem betreffenden Papier oder Kaliko zusammengesetzt erden) einfassen. Innen helles Futterpapier; auf der Hinterwand nur unten bis zur Höhe der Vorderwand (Abb. B unter der schwachen Linie). Außen und Hinterwand oben, auch Unterseite des Bodens dunkles Glanz- oder Lederpapier. Goldborten an die Ränder. Nach Belieben hübsche Reliefbilder oder ähnliches auf die Vorderwände und die obere Hinterwand. Die Löcher in der Hinterwand schlägt man nach der Bekleidung mit einem Locheisen durch; man kann sie auch viereckig (Spitze nach oben!) mit einem Messer hineinschneiden. Wer das nicht liebt, möge zwei Ringe mit Bändern anbringen.
Die Abbildung oben zeigt einen Kasten mit runder Vorderwand. Die Länge derselben muss man, nachdem die Zeichnung links ausgeschnitten ist, an dem vorderen Bogen mit einem Bindfaden ausmessen; sie wird, wenn man die angegebenen Maße nimmt, ungefähr 36 cm betragen; ihre Höhe ist, wie die der Hinterwand, 8 cm. Man biegt sie zunächst in der hohlen Hand zu der gewünschten Krümmung und klebt sie dann mit Kaliko fest. Vorn und Boden unten gutes Außenpapier, hinten Natur und, nachdem die Ringe angebracht sind, innen Futterpapier. Durch die Ringe werden bunte Schnüre zum Aufhängen gezogen.
Einen Eckwandkasten mit gebogener Vorderwand veranschaulicht die Abbildung oben. Bei der Zeichnung ist darauf zu achten, dass der Winkel zwischen den punktierten Linien ein Rechter ist, also 90° beträgt. Sein Scheitelpunkt ist zugleich der Mittelpunkt des Vorderbogens. Die Vorderwand wird man sich wieder leicht selber entwerfen können: Höhe 7 cm, Länge am vorderen Bogen ausmessen. Nach den hier gewählten Maßen beträgt sie etwas 31 ½ cm. Man zeichnet also ein Rechteck von 31 ½ cm Länge und 7 cm Breite. Die Zusammensetzung wird nach dem vorigen keine Schwierigkeiten bereiten.
Mit fünfmal gebrochener Vorderwand ist der Kasten auf der nächsten Abbildung anzufertigen. Winkel 90°. Mit 20 cm Zirkelöffnung Kreis ziehen, dann von links zweimal 6 cm abmessen und von rechts ebenfalls. Was in der Mitte übrig bleibt, wird als Vorderseite genommen. Ritzen und nach hinten umbiegen. An den Ober- und Unterrand der fünf Vorderwände leimen wir zu größerer Zierde des Gegenstandes noch einen 1 cm breiten Pappstreifen, der beim Einfassen der Ränder und Kanten ganz mit Kaliko bezogen wird. Recht hübsches Papier auf die Außenwände und den Boden. Ringe hinten anbringen. Dann innen mit hellem Moireepapier füttern und hinten Naturpapier. Seidene Schnüre zum Aufhängen. Auf die Mitte der vorstehenden Pappränder breite Goldborte oder 1mm von ihren Rändern entfernt zwei Reihen schmaler Borte.
Für solche, die Arbeit und Mühe nicht scheuen, haben wir noch einen Wandkasten mit geschweiften Rändern abgebildet (Abb. 83), Maße und Zeichnung ähnlich wie bei der Abbildung ganz oben (A), nur die Ränder geschweift. Dieselben mit Kaliko einfassen. Nach dem Bekleiden Zackenborte zur Verzierung.