Um ein Futteral mit Deckel zu basteln, welches die Gestalt wie auf der folgenden Abbildung haben soll, muss der Deckel gleich mit dem unteren Teile zugeschnitten werden, wenn er richtig passen soll.
Wenn dasselbe 2 dm lang oder hoch und jede Seite 4-5 cm breit sein soll, so wird ein Stück Pappe, welches wie früher vorher gefüttert wurde, genau rechtwinklig so zugeschnitten, das alle vier Seiten daraus erhalten werden können. Zum Beispiel soll das Futteral 2 dm hoch und jede Seite 5 cm breit werden, so muss der Stück Pappe 2 dm breit und 4 x 5 = 90 cm oder 2 dm lang, also hier ein Quadrat werden.
Dasselbe wird genau in vier gleiche Teile geteilt und die Teilungslinien a b c geritzt.
Hierauf wird der Teil, welcher den Deckel bilden soll, nach der Linie d abgeschnitten, und man gibt demselben das Maß von einem Drittel der ganzen Höhe. Soviel als möglich hält man hierbei das Messer so, dass das Stück, welches vom Lineal abfällt, nicht ein gar zu schiefen (unter sich gehenden) Schnitt bekommt; denn wir erinnern uns daran, dass beim Pappeschneiden nur derjenige Schnitt gut wird, welcher unter dem Lineal liegt.
Beim Zusammenfügen müssen wir hier wieder Leimpapier anwenden, und wir machen die Streifen desselben eineinhalb Zentimeter breit, kleben erst dasselbe auf einer Seite (siehe f bei der Abbildung oben) fest an, so dass es sich nicht mehr verschieben lässt, hauchen dann die überstehende Hälfte f gut an und ziehen dieselbe straff über die Kante g. In derselben Weise verfahren wir mit dem Deckel.
Jetzt haben wir noch die beiden Boden für das Unterteil und den Deckel zuzuschneiden. Dieselben sind Quadrate von nicht ganz der Größe, welche die Seiten (5 cm) haben, sondern wie bei früherer Gelegenheit bemerkt, etwas kleiner, so dass sie genau inwendig hineinpassen.
Wo der Boden im Futteral fest sitzen soll, gibt man am Rande etwas Leim und stößt von oben mit einem Lineale oder Holze den Boden fest hinunter, wobei die Winkel am meisten zu berücksichtigen sind.
Sind nun die Boden für Deckel und Unterteil eingesetzt, so können sie noch dadurch besonders und zwar recht sauber befestigt werden, wenn man außen dünne Pappdeckel aufleimt und diese an den Kanten recht scharf abschneidet.
Das Überziehen geschieht in derselben Weise wie beim Buchfutteral. Man kann auf einmal oder jede Seite für sich überziehen, nur wird hier der Boden besonders zugeschnitten, doch darf derselbe nach der früher besprochenen Regel des Überziehens nicht genau bis an die Kanten gehen.
Für den Unterteil muss nun noch ein Hals angefertigt werden, über welchen der Deckel geschoben wird. Ein bestimmtes Maß für denselben kann nicht angegeben werden, da es hierbei wieder darauf ankommt, wie stark die Pappe zum Futteral genommen wurde und wie tief man dieselbe ritzte. Jedenfalls aber muss dieser Hals sehr genau zugeschnitten werden. Die Seitenwände desselben bekommen die Breite des eingesetzten Bodens und können auch aus dem Ganzen hergestellt und geritzt werden, doch darf er nicht ganz so hoch sein, wie das Futteral mit Deckel, vielleicht ein bis 2 cm kürzer. Nach diesem wird der Hals mit einem möglichst glatten Glanzpapier überzogen und nur oben eingeschlagen, ja der Überzug braucht gar nicht viel weiter hinunter zu gehen, als der Hals aus dem Futteral hervorragt.
Wenn der Hals überzogen ist, wird er unten herum mit Leim bestrichen – aber sehr vorsichtig – und in das Unterteil gesteckt. Bald darauf kann man den Deckel darauf setzen und somit ist das Futteral fertig.