Gustav Hermann Kletke, der das schöne Gedicht Weihnachten schrieb, wurde am 14. März 1813 in Breslau geboren und starb am 2. Mai 1886 in Berlin.
Ich kann mir gut vorstellen, dieses Gedicht entweder teilweise als Text für eine Weihnachtskarte zu verwenden oder es zu einem Teil eines Bild zu machen. Und dabei muss es gar nicht um Weihnachten gehen, sondern einfach darum, ein bisschen Mut zu machen.
Text – Weihnachten von Hermann Kletke
Die Tage kommen, die Tage gehn,
der schönste Tag hat kein Bestehn,
ob Lenz und Sommer schmückt die Welt,
rasch kommt der Herbst ins Stoppelfeld,
es saust, es schneit, es friert; doch dann –
das Christkind zündet die Lichter an!
O Kindeslust, o Kindertraum,
o liebesheller Weihnachtsbaum!
In dunkle Nächte glänzt dein Licht,
so froh voraus, du wandelst nicht;
es sorgt der Mutter Herz, und dann –
das Christkind zündet die Lichter an!
Großmutter spricht: Nur still, nur still!
Denn wenn ein Kind nicht warten will,
vorwitzig schaut, voll Ungeduld,
was dann geschieht, ’s ist seine Schuld!
Sitz‘ still ein Weilchen nur, und dann –
das Christkind zündet die Lichter an!
Das Gretlein sitzt ihr stumm im Schoß,
macht nur die Augen hell und groß,
hat für sein fragend Kätzlein dort
kein Auge jetzt, kein Schmeichelwort;
Großmutter blickt so lieb, und dann –
das Christkind zündet die Lichter an!
Die Jahre kommen, die Jahre gehn,
der schönste Tag hat kein Bestehn,
’s ist einmal so von Gott bestellt:
man scheidet täglich von der Welt!
der dunkle Abend kommt, und dann –
das Christkind zündet die Lichter an!
von Hermann Kletke, (1813-1886)
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